Alle Fakten zur neuen Backpacker-Steuer

Nach heftiger Kritik präsentierte die Regierung letzte Woche einen Kompromiss: Niedrigerer Steuersatz, geringere Antragskosten, angehobenes Alter. Aber: Die Betroffenen und die Industrie sind weiterhin unzufrieden.

Backpacker gehören in ganz Australien fast zum Straßenbild - wie hier in Brisbane

Backpacker gehören in ganz Australien fast zum Straßenbild - wie hier in Brisbane Source: AAP

Die Abbott-Regierung hatte im Budget 2015 die Backpacker-Steuer angekündigt: Von null auf satte 32,5 %. Nach einem Jahr voller Kritik vonseiten des Tourismus- und Landwirtschaftssektors erklärte Schatzmeister Scott Morrison letzte Woche, dass der Plan revidiert wird. Insgesamt werden diese Änderungen $350 Millionen kosten.
Backpacker Tax 2.0 - die Eckpunkte
Per 1. Januar 2017 wird bei Rucksack-Touristen ab dem ersten verdienten Cent mit 19 % versteuert, bis zu einer Höhe von $37.500. Danach zum selben Satz wie beim Rest der arbeitenden Bevölkerung.

Das Antragsformular für Working Holiday Makers wird um $50 günstiger - auf künftig $390.

Und: Das Alter für Anspruchsberechtigte wird angehoben. Von bislang 30 auf 35 Jahren.

Aber: Die Regierung will die Superannuation der Backpacker künftig mit 95 % besteuern. Außerdem wird die Departure Tax angehoben. Von $55 auf $60 beim Verlassen des Landes, dieser Preis ist ab Juli 2017 im Flugticket inbegriffen.

Kritik bleibt
Nicht nur für die Backpacker scheint diese Lösung nicht ideal. Die National Farmers Federation begrüßt die herabgesetzte Steuer, doch viele landwirtschaftliche Unternehmer befürchten, dass weiterhin viele Rucksack-Touristen Länder mit milderen Steuergesetzen bevorzugen werden. Beispielsweise Neuseeland - wo Backpackern eine Steuer von 10,5 % widerfährt.

Speziell die Landwirtschaft ist auf diese Arbeitnehmer angewiesen. Die Statistik zeigt - 25 % aller Farmarbeit wird von Working Holiday Makers geleistet. Im Nordterritorium sind es sogar 85 %.

Unzufrieden ist auch die Tourismus-Branche: Über die Reduzierung des Steuersatzes zeigte man sich erfreut, nicht aber mit der Anhebung der Departure Tax. Die Branche fühlt sich von der Regierung als "cash cow" missbraucht.
"Offen gesagt ist es inakzeptabel, jetzt die Industrie für diese schlechte Idee bezahlen zu lassen."
-Tourism and Transport Forum chief executive officer Margy Osmond

Immer weniger Backpacker in Australien
Die Anzahl an Working Holiday Makers nahm in den letzten fünf Jahren ab: 258.248 junge Menschen in 2012/13 im Vergleich zu 214.583 im Vorjahr.

Wenngleich die Regierung jetzt versprochen hat, 10 Millionen zu investieren, um mehr Backpacker ins Land zu locken.



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By Maria Schaller

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