«Demokratien funktionieren nicht, wenn wir nicht auf einem gewissen Niveau arbeiten, auf der Grundlage von Vernunft und Fakten und Logik - und nicht nur von Leidenschaft»
Das sagte Obama bei einer Gala im Kongresshaus Baden-Baden am Donnerstagabend. In den sozialen Netzwerken sei es heute für jeden leicht, seine Ansichten bestätigt zu bekommen - egal, wie absurd diese seien. Deshalb sei es nun wichtiger denn je einen unabhängigen Journalismus zu kultivieren und Kindern beizubringen, wie sie Informationen beurteilen und analysieren können, mahnte Obama.
Altbundespräsident Joachim Gauck lobte Obama in seiner Laudatio als mutigen Politiker.
«Nein, Sie sind kein weltfremder Idealist»,
sagte Gauck über den 55-Jährigen. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dankte Obama persönlich für dessen Kampf für die Freiheit, Menschenrechte und Demokratie sowie gegen den Klimawandel. Obama habe viel für den internationalen Zusammenhalt getan.
Der Stifter des Preises, Karlheinz Kögel, nannte Obama einen begnadeten politischen Kommunikator und Weltbürger, der die Menschen in einen Traum von einer besseren Welt mitgenommen habe. Außerdem bat Obama zum Auftakt der Gala, von seinem ersten Wahlsieg zu reden. Dabei schilderte Obama, dass der Erfolg seines Wahlkampfslogans «Yes we can» (Ja, wir schaffen das) auf seine Frau Michelle Obama zurückgehe.
«Sie bekommt alle Anerkennung für diesen Slogan - nicht ich»,
sagte Obama. Er selbst sei davon anfangs nicht überzeugt gewesen.
Mit dem Preis, der dieses Jahr zum 25. Mal vergeben wird, wurde im vorigen Jahr der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ausgezeichnet. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Schauspieler George Clooney gehören zu den früheren Preisträgern. Geehrt werden seit 1992 Persönlichkeiten, die aus Sicht der Jury die Gesellschaft oder Politik wesentlich geprägt und mitgestaltet haben.
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