Die Zahl minderjähriger Rekruten in der deutschen Bundeswehr hat sich im vergangenen Jahr verdreifacht. Eine Serie von speziell auf junge Menschen zugeschnitte Videos auf YouTube hatte ihre Wirkung erreicht: 2017 verpflichteten sich über 2.000 Schulabgänger für den Dienst. Sechs Jahre zuvor waren es gerade mal knapp unter 700.
Bedingungen für einen Eintritt in die Bundeswehr ist ein Mindestalter von 17 Jahren. Die jungen Rekruten brauchen eine Einverständniserklärung ihrer Eltern. Sie dürfen nicht ins Ausland entsandt oder für Wachdienste eingeteilt werden, jedoch werden sie an der Waffe ausgebildet.
Kritiker sprechen von „Kindersoldaten“. Die Linkspartei wirft der Bundesregierung vor:
„Solange Deutschland selbst Minderjährige für militärische Zwecke rekrutiere, könne es andere Staaten dafür nicht glaubwürdig kritisieren. Die Bundesregierung gefährdet damit ihre eigenen Bemühungen zur internationalen Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten.“
Auch im Ausland bleibt die Rekordzunahme minderjähriger Rekruten nicht unbeachtet. Die englische Online-Zeitung „Express“ geht sogar soweit, sich zu fragen: „Bereitet Deutschland einen Krieg vor?“