Sozialminister Alan Tudge sagt, die Bundesregierung in Canberra prüfe Massnahmen, die sicherstellen würden, dass diese Einwanderer im ländlichen Australien bleiben und nicht nach Sydney, Melbourne, Brisbane etc. abwandern.
Ein Vorschlag ist die Verdoppelung der Wartezeit für das permanente Bleiberecht (Permanent Residency PR). Dies wäre Anreiz für Einwanderer und ihre Familien, Wurzeln zu schlagen und im ländlichen Australien oder Outback zu bleiben.
Tudge sagte vor Journalisten in Melbourne:

Verdoppelung der Wartezeit? Sozialminister Alan Tudge Mitte Mai vor der Presse in Melbourne Source: AAP
"If they've come in on the basis of being employed in a regional area, then we think it's not an unreasonable expectation that they stay in that area for a certain amount of time. We're looking at ways that we can effectively bind people to the regions if they've got a sponsorship to go to those locations."

Atemberaubend oder trostlos? Das Leben im Outback (hier Südaustralien) ist nicht für jeden Source: Supplied
Wie ist die Situation heute?
Australien hat mehrere Visa, die die Skilled Migration in "Regional and rural Australia" befördern. Das ist gut für die Entwicklung im ländlichen Australien und entlastet die Infrastruktur der Städte.
Ein Visum ist das Skilled Regional (Provisional) visa (subclass 489). Es ist für qualifizierte, ausgebildete Migranten, die bereit sind, im ländlichen Australien zu leben und zu arbeiten.
Ein Merkblatt der Regierung (Department of Human Services) verspricht: "Successful applicants are granted a four year temporary visa to give them time to satisfy the residence and employment criteria for a permanent visa."
Der Clou: Innerhalb dieser vier Jahre kann man schon nach zwei Jahren ein permanentes Skilled Regional visa (subclass 887) beantragen.
Ausserdem gibt es den direkten Weg über das Regional Sponsored Migration Scheme visa (subclass 187) wenn der gesponserte Einwanderer die Unterstützung eines Arbeitgebers in Regional Australia hat.
Und wo liegt das Problem, bitte?
Das Problem scheint zu sein, dass Einwanderer, die zwei bis vier Jahre in Regional Australia gelebt, gearbeitet und die sonstigen Regierungsbestimmungen erfüllt haben, sehr oft die Permanent Residency (PR) erhalten. Und die wiederum führt in den meisten Fällen zum Antrag auf die australische (Doppel-)staatsbürgerschaft.
Empirische Studien zeigen: Wer einmal die PR hat, geschweige den australischen Pass, zieht früher oder später in eine Stadt. Warum? Weil das Leben auf dem Land einsam ist, die Karrieremöglichkeiten fehlen, die Infrastruktur (Schulen, Universitäten, Gesundheitsversorgung) nicht so gut ist wie in den Grossstädten.
Dies gesagt: Alan Tudge sagt, die Regierung erwäge die Änderungen. Konkret entschieden sei noch nichts.
Im letzten Jahr siedelten sich 7,000 Einwanderer in Regional Australia an, bei einer Gesamtzahl von 190,000, die Australien ihr neues Zuhause nennen.

Australien bleibt ein Einwanderungsland: Seit 1945 haben sich 7.5 Millionen Migranten angesiedelt - bei einer Gesamtbevölkerungszahl von zuletzt 25 Millionen. Source: Getty Images
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