Seit zwei Jahren arbeitet Dr. Louise Kennedy in Queensland als Tierärztin. Sie ist mit einem Australier verheiratet und lebt glücklich mit ihrem Mann an der Sunshine Coast.
Die Irin hat sich in der Veterniärmedizin auf Pferde spezialisiert und genau an diesen Spezialisistsen mangelt es in Queensland, deswegen steht der Beruf auf der begehrten Liste der gefragten Berufe. Dies ermutigte Kennedy, sich für eine Fachkräftevisum zu bewerben.
Der Visumsantrag sollte eigentlich eine reine Formsache sein, wenn da nicht der Englischtest wäre, über den sich die englische Muttersprachlerin als Letztes Sorgen gemacht hätte. Jedoch genau dieser wurde ihr zum Verhängnis, denn sie fiel beim mündlichen Test durch, wie sie SBS World News verriet.
"Es war der einzige Test, bei dem ich nicht nervös war."
Kennedy zeigt sich entsetzt. Denn seit mehr als zwei Jahren läuft der Einwanderungsprozess und es war besonders aufwendig, ihre veterniärmedizinische Ausbildung in Australien anerkennen zu lassen. Aber all die Herausforderungen des komplexen australischen Einwanderungsregimes meisterte sie, bis sie auf eine Maschine stieß, die dafür verantwortlich ist, die verbalen Sprachkentnisse von potentiellen Einwanderern zu bewerten.
Surprisingly: Many Aussies have German ancestors

Do you have German roots?
Bei diesem Test handelt es sich um den Pearson Computertest für "English Academic". Seit 2014 kommt dieser bei Englischtests zum Einsatz und wurde vom Einwanderungsministerium für gut befunden.
Seit 2014 beurteilen Computer die Englischkentnisse der Einwanderer
Nachdem sie die zuständige Entwicklerfirma darauf aufmerksam machte, wurde ihr angeboten, den Test in fünf Wochen noch einmal zu bestreiten, ohne ein Entgelt. Jedoch läuft Kennedys aktuelles Visum schon vorher aus.
Zu dem unnötigen Stress mit der Behörde kommt auch noch, dass die junge Irin in drei Monaten ihr erstes Kind von ihrem australischen Mann erwartet. Aus Sorge davor, ausgewiesen zu werden, will sie nun in letzter Minute ein Partnervisum beantragen, damit sie wenigstens ihr Kind hier in Australien zur Welt bringen kann.
Die Firma hinter dem fraglichen Maschinen-Sprachtest, Pearson, verteidigt die Technologie. Sprecherin Sasha Hampson sagt, zu individuellen Fällen würden keine Kommentare abgegeben. Jedoch würde der Pearson Test immer wieder getestet und weiter entwickelt.
Die Unternehmenssprecherin sagt weiter, dass mündliche Antworten von 10.000 Kandidaten, mit 120 verschiedenen Muttersprachen, getestet worden sind. Ein klarer Vorteil der Computertechnologie sei es auch, dass sie die zu testenden Personen nie beurteilen würden und immer unparteiisch seien.
Der PTE Academic Test ist der einzige automatisierte Englischsprachtest, der von den australischen Behörden akzeptiert wird.
Share
