Noch eine Woche bis Rosenmontag! In den Fastnacht, Fasching oder Karneval Regionen Deutschlands geraten die Jecken in Hochstimmung.
Tausende lieben das bunte Treiben auf den Straßen mit den vielen Besuchern, die aus der ganzen Welt anreisen, um einmal dieses Spektakel live miterleben zu dürfen. Außerdem macht es einfach auch riesigen Spaß sich zu verkleiden, bunte Perücken oder Masken anzuziehen und sich lustig zu schminken.
Die ‘fünfte Jahreszeit‘, wie sie auch genannt wird, wird in den Hochburgen des närrischen Treibens unterschiedlich begangen.
Was alle Karnevals-Metropolen gemein haben, ist, dass das Event gleich über mehrere Tage festlich zelebriert wird. Allerdings werden unterschiedliche Begriffe für das Spektakel genutzt: Fastnacht, Fasching oder Karneval. Auch der Donnerstag vor Aschermittwoch wird je nach Region anders genannt – hier gibt es vom wohl bekanntesten Begriff Weiberfastnacht bis hin zum Schwerdonnerstag und Schmotzige Dunnschtig etliche Alternative, die den üblichen Dialekten angepasst sind, aber alle dasselbe bedeuten. Vorsicht Krawattenträger: an Weiberfastnacht, wenn traditionell die Frauen die Macht im Lande übernehmen, werden teure Krawatten unter viel Gelächter der Weiber auch schon mal flugs mit einer scharfen Schere halbiert. Kein Mann sieht dabei gut aus!
Von Weiberfastnacht an , ist der Straßenkarneval eröffnet. In der Bahn, beim Einkaufen und auch im Büro stößt man während dieser Zeit gehäuft auf kostümierte Gestalten. Die ganze Stadt ist dann mit fröhlichen Jecken gefüllt, die Tag und Nacht die Straßen und Kneipen unsicher machen. Und wundert man sollte sich nicht wundern , wenn man unerwartet ein Bützje, also einen Kuss, von einem Wildfremden bekommt – das gehört besonders im Rheinland dazu und ist das wohl beliebteste Karnevals-Ritual.
Am Rosenmontag kocht die rheinische Volksseele dann über. In Köln, Düsseldorf und Mainz ist das der Höhepunkt der närrischen Saison. Charakteristisch für die Määnzer Fassenacht ist vor allem der Hang zur Verspottung der Politik. Hier wird endlich das ausgesprochen, was man sich den Rest des Jahres nur denkt. Auch die Motivwagen in Köln und Düsseldorf lassen sich von dieser Thematik inspirieren und sorgen dank kreativer Umsetzung jedes Jahr für reichlich gute Laune während des Umzuges.
Eine etwas andere, aber sehr traditionsreiche Fastnacht gibt es hingegen im Südwesten Deutschlands. Die schwäbisch-alemannische Fastnacht hat bis auf das Verkleiden nichts mit dem modernen rheinischen Karneval am Hut.
Die Masken, die hier getragen werden, sind zumeist aus Holz gefertigt und werden über Generationen hinweg vererbt. Dazu wird eine traditionelle Tracht kombiniert, so dass man bei den Umzügen vor lauter schöner Kostüme gar nicht aus dem Staunen heraus kommt. Bei diesen traditionsreichen Verkleidungen schaffen es die Hexen, Teufel, Geißenmeckerer und Narros sogar noch einem einen richtigen Schrecken zu versetzen. Aber keine Sorge, auch im Schwabenland dient der Karneval dazu neue Freundschaften zu schließen und mit Fremden zu feiern, denn das allgemeine Motto lautet: Jedem zur Freud und niemandem zum Leid!
Irgendwann ist aber auch die schönste Jahreszeit wieder vorbei. In Köln wird das Ende des Karnevals in der Nacht zum Aschermittwoch mit der Nubbelverbrennung eingeläutet. Der Nubbel ist eine Strohpuppe, die symbolisch für alle begangenen Sünden steht. Das Verbrennen des strohigen Sündenbocks befreit von allen Ausschweifungen, die während der vergangenen Karnevalstage begangen wurden. In Düsseldorf wird am Aschermittwoch der Hoppeditz, der für den jecken Karnevalisten steht, eingeäschert. Dann beginnt die Fastenzeit, die dem ein oder anderen nach den Karnevalstagen gar nicht so unrecht kommt. Ab dann gilt es das Fasten bis Ostern durchzuhalten.

Rosenmontag ist der Höhepunkt des Rheinischen Karnevals. Source: DPA
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