Mikrochips unter die Haut implantieren?

Mikrochip

Source: AAP

Implantate in der Hand, die beispielsweise kinderleichtes Öffnen von Türen ermöglichen, kommen bereits zum Einsatz. Sie dienen der Bequemlichkeit, erfüllen aber auch wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Experten orten jedoch Probleme bei den Themen Sicherheit und Datenschutz.


Elektronische Schlüsselkarten sind schon ziemlich häufig heutzutage - um Zugang zum Büro zu erhalten zum Beispiel. Um die nicht ständig bei sich tragen zu müssen, setzen europäische Firmen bereits auf Implantate - Mikrochips unter der Haut.

Zum Beispiel Schweden. Das Unternehmen "Epicentre" fasst über hundert Fimen zusammen und hat seit 2005 rund 150 Menschen kostenlose Implantate eingesetzt.

Was passiert da genau?

Die Chips lösen einfache Aufgaben wie Türen öffnen oder Drucker bedienen - oder es lassen sich automatisch über den Chip Getränke bestellen.

In erster Linie dient das der Bequemlichkeit, sagt Firmenchef Patrick Mesterton:

"So, the biggest benefit, I think, is convenience. It basically simplifies your life. That's why I think people find it interesting, because you don't have to have keys, you don't have to use tags or anything else for using printers. You can do airline fares with it. You can also go to your local gym, et cetera. So it basically replaces a lot of things you have."

Zum Einsatz kommt die "Near Field Communication technology" (NFC), die wird bereits verwendet beim berührungslosen Bezahlen mit Kreditkarten oder übers Mobiltelefon.

Der Chip wird aktiviert, dann fließen über elekromagnetische Wellen kleine Datenströme zwischen 2 Geräten.

Bei den Geräten handelt es sich um sogenannte passive Geräte: Sie können von anderen Geräten gelesen werden aber selber keine Informationen verarbeiten.

Das Ganze wird in den "fleischigen" Teil der Haut implantiert, gleich neben dem Daumen.

Einer, der das gemacht hat ist Fredric Kaijser:     

"It's a dinner discussion, people ask me, 'Are you chipped?' and I say, 'Yes, why not?' And they all get excited about privacy issues and what that means and so forth. And for me, it's just a matter of I like to try new things and just see it as more of an enabler and what that would bring into the future."

Vor- und Nachteile

Experten äußern bedenken, was Sicherheit und Privatsphäre angeht.

Hacker könnten viele Infos aus diesen Implantaten beziehen und alle möglichen Details über den Träger einholen - bis dahin, wann und wie oft er zur Toilette geht.

Mikrobiologe Benn Libberton vom Karolinska Institute in Stockholm sagt:

"The data that you could possibly get from a chip that is embedded in your body is a lot different from the data that you can get from a smartphone. Conceptually, you could get data about your health, you could get data about your whereabouts, how often you're working, how long you're working, if you're taking toilet breaks and things like that. All of that data could conceivably be collected. So then the question is, 'What happens to it afterwards? What is it used for? Who's going to be using it? Who is going to be seeing it?'"

Und in Australien?

Auch hier werden Implantante bereits getestet.

Zudem gibt kein Gesetz, das den Einsatz verbietet.
Skeeve Stevens hat die Firma "Chip My Life" gegründet - die Mikrochips für den Privatgebrau anbietet.

Er sagt - es gibt einen großen Markt - besonders für diejenigen, die sich das Leben leichter machen möchten:
Die einfachen Zugang zu ihren Autos, Wohnungen oder Arbeitsplätzen wollen.

Aber die Chips könnten sehr wohl auch gesellschaftlich wichtige Zwecke erfüllen.
In der Medizin z.B. oder in der Altenpflege, wo sie jetzt schon von seiner Firma getestet werden:

"Back in the old days, you used to wear your medi-bracelet. These days, you can just get a tiny implant, just like a cat or dog. And I worked in aged care for a number of years. On multiple occasions, we had high-care clients that were found wandering in the city. Police did not know what to do with them, people in their 80s and 90s with Alzheimer's (disease). The other spectrum of the age is kids with autism or anyone who can't communicate and might need to have interaction with some sort of authority."




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