Der Zweite Weltkrieg wurde als historisches Thema von so gut wie allen Seiten untersucht und beleuchtet. In Deutschland setzt man sich mit der NS-Vergangenheit bis heute in der Bildung und öffentlichen Debatte reflektiert auseinander. Nachkriegs-Deutschlands Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder unter Bundeskanzler Konrad Adenauer stehen für einen ungekannten, blühenden Neuanfang.
Die Zeitetappe zwischen Kriegsende und dem Entstehen der Bundesrepublik und das große Leid der deutschen Bevölkerung wurden dabei lange Zeit wenig thematisiert – auch aus Sorge, den Holocaust damit in irgendeiner Form zu relativieren.
Diese chaotische Zeit ist allerdings wichtiger Bestandteil der deutschen Nachkriegsgeschichte und liefert Stoff für viele Geschichten und Erzählungen. Etliche von ihnen hat Dr. Christian Hardinghaus über die Jahre zusammengetragen. Er ist promovierter Historiker und Medienwissenschaftler, sowie ausgebildeter Lehrer und Fachjournalist. Sein Fokus liegt im Bereich Propaganda - und Antisemitismusforschung, sowie auf der Erforschung des NS-Systems und des Zweiten Weltkriegs.
Neben seiner Arbeit als Journalist und Dozent hat der erfolgreiche Autor auch mehrere Bücher veröffentlicht und es unter anderem auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste geschafft.
Jetzt erscheint sein neuestes Werk „Das Wolfsmädchen – Flucht aus der Königsberger Hungerhölle 1946“ und beschreibt das Leid und Leben der sogenannten „Wolfskinder“, die aus der von der Sowjets besetzten Stadt Königsberg fliehen. Dort sterben nach Kriegsende zehntausende Deutsche durch Hunger, Krankheit und Gewalt. Rund 5000 Waisenkindern gelingt die Flucht nach Litauen, wo sie wie Wölfe versteckt in den Wäldern ums Überleben kämpfen. Ihre Geschichte blieb über Jahrzehnte hinweg fast komplett unerwähnt.