Flughunde - die Bienen der Nacht

Ein junger Grey-headed Flying Fox, der einzige Überlebende aus einer Kolonie in North Parramatta, während der Dürreperiode im Januar 2020.

Ein junger Grey-headed Flying Fox, der einzige Überlebende aus einer Kolonie in North Parramatta, während der Dürreperiode im Januar 2020. Source: AAP/Bianca De Marchi

Unser Ökosystem braucht Flughunde. Sie leben von Nektar und Früchten und befruchten dadurch ihre Futterbäume oder verbreiten sie weiter. Und obwohl sie dessen oft fälschlich beschuldigt werden, sind sie in keiner Weise eine Gefahr für unsere menschliche Gesundheit. Allerdings sind sie selbst zunehmend in Gefahr auszusterben. Birgit Graefner und ihre Tochter Catrina Sturmberg klären uns über die Situation auf.


Birgit Graefner ist Mitglied der Organisation Wildlife Arc und hat selbst schon viele Wildtiere gesund gepflegt. Vor 7 Jahren habe ich schon einmal mit ihr über das Thema gesprochen, wie man die Tiere retten kann. Aber seither ist die Situation der Flughunde durch den Klimawandel, zunehmende Trockenheit, Hitzewellen und den Verlust ihrer Lebensräume immer bedrohlicher geworden. Die Jahrhundert-Dürre hat bei den Black Spectacled Flying Foxes in Queensland schon zu Massensterben durch Verhungern geführt. Zum Teil sollen die Weibchen ihre Jungtiere gar nicht mehr angenommen haben.

Hinzu kommen die Verlustraten an extrem heissen Tagen, von denen wir ja immer mehr erleben, die Entwaldung in vielen Gebieten und die Waldbrände, die vielerorts alle Futterbäume vernichteten. Da die Tiere nun weitere Strecken zurücklegen müssen, um Futter zu finden, kehren sie oft tagsüber nicht mehr in ihre Kolonien zurück, werden in ihrer Notunterkunft von Vögeln und Katzen angegriffen, und hinterlassen bei uns den Eindruck, dass es immer mehr von ihnen gibt. Dabei sind allein im letzten Jahr 56 000 gestorben. An einem Tag waren es 10 000 und von den Jungtieren des Grey-headed Flying Fox wird angenommen, dass nur 20% letztes Jahr überlebt haben.
Im Januar 2018 fielen Hunderte von Flughunden während einer Hitzewelle  in Campbelltown von den Bäumen.
Im Januar 2018 fielen Hunderte von Flughunden während einer Hitzewelle in Campbelltown von den Bäumen. Source: AAP Image/Supplied/Help Save the Wildlife and Bushlands
Catrina Sturmberg arbeitet daran, als vorläufige Notlösung zur Rettung der Flughunde Sprühanlagen in deren Habitaten einzurichten. Denn die sind sofort einsetzbar. An der Aktion sind viele Freiwillige aus den Animal Rescue Groups beteiligt, die die Anlagen anschalten,  wenn es für die Tieren zu heiss wird. Diese Methode hat schon sich schon als sehr erfolgreich erwiesen und dazu geführt, dass weniger Tiere an extrem heissen Tagen sterben. Auch die Verwaltungen verschiedener Regierungsbezirke sind schon beteiligt, aber viele halt auch noch nicht, und Birgit und Catrina hoffen, dass es bald mehr Unterstützung gibt, ansonsten sieht es für Australiens Flughunde schlecht aus.

Wenn Sie mehr wissen wollen können Sie sich an catrina.st@gmail.com wenden.


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