Bei einer Rede vor Fachleuten in München sagte Finkel, australische Landwirte könnten eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, Gluten-freies Bier an den Konsumenten zu bringen. Der Schlüssel zum Erfolg sei dabei die Ernte von Gerste, so der Chief Scientist, der seit mehr als einem Jahr an der Spitze der australischen Wissenschaften steht.
“Von der bestimmten deutschen Art haben wir viel gelernt und es ist in unserem Interesse, in diese Beziehung zu investieren.“ Alan Finkel
Laut Finkel sei Deutschland der weltweite Marktführer, wenn es um die höchsten Standards beim Bierbrauen geht. Jedoch gebe es nun eine Erfindung des CSIRO, dem australischen Gegenstück zum Fraunhofer Institut, welche die Herstellung von Bier ohne Gluten möglich mache.
Die größte Hürde sei jedoch das Reinheitsgebot, das seit 500 Jahren die Qualität des deutschen Bieres garantiere. Jedoch mache dies den Konsum für jene Menschen schwierig, die kein Gluten vertragen, so Finkel.
Das Problem: Gerste enthält Gluten.
Die Agrarforschung des CSIRO geht jedoch Jahrzehnte zurück und hat nun zu einem Erfolg geführt. Laut Finkel haben die Wissenschaftler nun eine spezielle Gerstenpflanze entwickelt, die 10.000-mal weniger Gluten enthält, als gemeine Gerste. Bier mit australischer Kebari-Spezialgerste könnte somit im großen Stil in Deutschland als Gluten-frei verkauft werden, trotz Reinheitsgebots, so Finkel.
Im Februar ging das erste australische Gluten-freie Bier nach Deutschland.
Das CSIRO arbeitet an dem Gluten-freien Bier mit der großen Radeberger Gruppe zusammen. Deswegen bestehe nun die Möglichkeit für australische Landwirte, ihre Gerste auf dem deutschen Markt zu platzieren, so der Chef-Wissenschaftler.