Fachkräfte-Einwanderung: Was sich 2018 geändert hat

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Australiens Regierung hat die Regelung der Fachkräfte-Einwanderung im März 2018 grundsätzlich reformiert. SBS bat den deutschsprachigen Einwanderungsagenten Johannes Kunz um einen Überblick.


Die im April 2017 angekündigte große Reform der Fachkräfte-Visa hat für großes Aufsehen gesorgt. Mit März 2018 wurden diese Änderungen dann auch eingeführt.
Die berühmten 457-Visa, über die auch viele deutschspachige Fachkräfte über Jahre hinweg nach Australien eingewandert sind, wurden durch die neuen zweigliedrigen 482-Visa (TSS/Temporary Skilled Shortage Visa) ersetzt.

Nunmehr gibt es den sogenannten Short Term Stream (STSOL) und den Medium and Long Term Stream (MLTSSL). 

"Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist der Prozess seither komplizierter geworden", sagt der in Brisbane ansässige Einwanderungsagent Johannes Kunz (siehe dazu den Podcast, oben).

Neu ist z.B. dass eine Stelle zwingend inseriert werden muss und Arbeitnehmer eine gewisse Arbeitserfahrung vorweisen müssen. 

PR gibt es nur mehr für bestimmte Berufsgruppen

Der Weg zur Permanent Residency ist mit der Reform insgesamt schwieriger geworden.

Berufe der STSOL-List können nur noch temporär gesponsert werden. Arbeitnehmer, die unter die MLTSSL-List fallen, können nach nunmehr drei (statt zwei) Jahren Arbeiten für denselben Arbeitgeber ein permanentes Visum anstreben.

Neu ist, dass ein solcher Antrag nur noch bis zum 45. Geburtstag (bisher 50.) gestellt werden kann.

Punkte angehoben

Erst mit 1. Juli wurden die Punkte, die für viele Visa notwendig sind, von 60 auf 65 angehoben.

"Ein Punkt mehr oder weniger ist für viele Einwanderer ein Knock-out-Kriterium", weiß Johannnes Kunz. Doch selbst wenn man 65 Punkte über verschiedene Kriterien erreicht, kann das zu wenig sein: "Früher haben 60 gereicht, um eine Einladung zu bekommen. Heute sind oft bereits 75 notwendig."

Wie wird es weitergehen?

Vorhersagen zu treffen sei schwierig, sagt Kunz, "es wird weiterhin möglich sein, nach Australien auszuwandern, man wird sehen welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen".

"Grundsätzlich ist es so, dass weder Australien keine Fachkräfte mehr benötigt, noch dass die Nachfrage der Arbeitnehmer weniger geworden ist."

Kunz verweist auf die Studie "Shaping a Nation: Population growth and immigration over time". Die von der Regierung beauftragte Studie belegt, dass Australien von der Einwanderung von Fachkräften profitiert und die Wirtschaft angekurbelt wird.

Was Hürden seitens der Behörden betrifft, denkt Kurz, "dass für die nächste Zeit keine Erschwernisse zu erwarten sind".


 


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